
Der Proteinbedarf von Milchkühen wird durch die Bereitstellung ausreichender Mengen an Aminosäuren im richtigen Verhältnis gedeckt, um Gesundheit und Produktivität während der Laktationsperiode aufrechtzuerhalten. Methionin ist eine essentielle Aminosäure, die über ihre Rolle bei der Milchproteinsynthese hinaus weitere physiologische Funktionen hat. Die Ergänzung von ruminal geschütztem Met (sRPMet) in der stabilen Laktation führt zu einer erhöhten Milchproteinproduktion und einem paradoxen Anstieg des Milchfetts. Die Fütterung von sRPMet an Milchkühe vor und nach dem Kalben wurde in mehreren Studien evaluiert, die in dieser Studie durch eine Metaanalyse zusammengefasst werden.
In Studien wurde sRPMet sowohl pränatal (durchschnittlich 8,20 [±2,94] g metabolisierbares sRPMet/Tag, beginnend 19,3 [±4,23] Tage vor der Geburt) als auch postpartal (10,53 [±3,30] g metabolisierbares sRPMet/Tag für durchschnittlich 85,9 [±38] Tage der Laktation) vorgelegt.
Der präpartale DMI sowie das prä- und postpartale BW und BCS wurden durch sRPMet nicht beeinflusst. Im Gegensatz dazu wurden der postpartale DMI, die Milchproduktion, der Milchfett- und Reinproteinertrag sowie die Milchfett- und Reinproteinkonzentration durch sRPMet erhöht. Die meisten Produktionsreaktionen auf sRPMet nahmen mit fortschreitender Laktation ab. Die prognostizierten Reaktionen beim Milchfettgehalt und der tatsächlichen Proteinausbeute lagen am 21. Laktationstag bei 118 bzw. 92 g/Tag. Postpartal zirkulierende Metaboliten wurden durch sRPMet nicht beeinflusst, allerdings war die Stichprobengröße für diese Analyse viel kleiner als für Produktionsreaktionen. Diese Metaanalyse deutet darauf hin, dass die Fütterung von sRPMet vor und nach der Geburt zu einer Produktivitätssteigerung führt, die über die alleinige Verabreichung von sRPMet während der Stillzeit hinausgeht.
